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4 Generations to come

4 Generations To Come

Vom Westen zum Osten: Wie China Afrikas Handel in 20 Jahren dominierte

  • Ana Vujica
  • 6. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Wenn man die Entwicklung des afrikanischen Handels in den letzten zwei Jahrzehnten betrachtet, zeigt sich ein bemerkenswerter geopolitischer Wandel: China hat die USA als Afrikas wichtigsten Handelspartner fast vollständig verdrängt.


2003: Die USA im Vorteil

Noch im Jahr 2003 war die Lage klarer verteilt. Laut den damaligen Handelsdaten hatten die USA mit der Mehrheit der afrikanischen Staaten die engsten Handelsbeziehungen. Nur 18 afrikanische Länder (35 %) setzten damals stärker auf China. Der Rest orientierte sich nach Westen.

Die Karte aus 2003 zeigt dieses Kräfteverhältnis deutlich: weite Teile des Kontinents waren in Blau gefärbt, ein Zeichen für den dominanten Handelsfluss Richtung USA.


Gestapelte Frachtcontainer in verschiedenen Farben in einem Hafen, Symbol für globalen Handel und die wachsenden Handelsbeziehungen zwischen China und Afrika.

2023: Chinas Siegeszug

Zwei Jahrzehnte später sieht die Situation völlig anders aus. Die zweite Karte von 2023 ist fast vollständig orange: China ist heute in 52 afrikanischen Ländern der wichtigste Handelspartner.

Die USA haben ihren Einfluss im afrikanischen Handel dramatisch eingebüsst, mit Ausnahme weniger Länder. Der Wandel ist so umfassend, dass man von einer geopolitischen Neuausrichtung des gesamten Kontinents sprechen kann.


Karte Afrikas im Jahr 2023: In 52 Ländern ist China der wichtigste Handelspartner (orange), während nur wenige Länder noch engere Handelsbeziehungen zu den USA haben (blau).

Was steckt hinter diesem Wandel?

Mehrere Faktoren erklären Chinas Erfolg in Afrika:

  • Massive Investitionen: Durch die „Belt and Road Initiative“ (Neue Seidenstrasse) hat China in Häfen, Eisenbahnen, Strassen und Energieprojekte investiert.

  • Rohstoffhunger: China ist auf afrikanische Rohstoffe wie Kupfer, Öl oder Seltene Erden angewiesen und sichert sich den Zugang über langfristige Handels- und Infrastrukturabkommen.

  • Pragmatische Diplomatie: Während westliche Partner oft politische Bedingungen stellen, bietet China „unbürokratische“ Deals, für viele afrikanische Staaten attraktiv.


Was bedeutet das für Afrika und die Welt?

Chinas Handelsdominanz bringt Chancen und Risiken:

  • Chancen: Infrastruktur, neue Märkte und wachsende Investitionen.

  • Risiken: Abhängigkeit von einem einzigen Partner, mögliche Verschuldung und ungleiche Handelsbedingungen.

Für die USA und Europa ist dieser Trend ein deutliches Warnsignal. Der Wettlauf um Afrikas Märkte und Ressourcen ist längst entschieden, zumindest vorerst zugunsten Chinas.


In nur 20 Jahren hat sich Afrika von westlicher Handelsdominanz zu einer klaren Orientierung nach China bewegt. Wer die Zukunft des globalen Handels verstehen will, muss den Blick nach Afrika richten und auf die Rolle Chinas.

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